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Enterale Ernährung: Sondennahrung für Kinder und Erwachsene

Enterale Ernährung versorgt Menschen mit lebenswichtigen Nährstoffen, wenn die normale Nahrungsaufnahme über den Mund nicht ausreicht oder nicht möglich ist. Diese Form der künstlichen Ernährung umgeht den Mund-Rachen-Raum und nutzt den Magen-Darm-Trakt. Die Versorgung mit Sondennahrung kann stationär und ambulant erfolgen und kommt häufig nur als vorübergehende Maßnahme zum Einsatz.

Das Bild zeigt Schläuche und dient als Titelbild für die Informationsseite „Enterale Ernährung mit Sonde“.

Sondennahrung: unsere Hilfe zur Selbsthilfe

Wir führen für Patienten ein Screening auf Mangelernährung nach DGEM durch und erarbeiten zusammen mit dem behandelnden Arzt die optimale künstliche Ernährung. Unsere Leistungen umfassen:

 

  • individuelle Therapieplanung zur Sondenernährung

  • Trinknahrung und Sondennahrung für Kinder und Erwachsene

  • Begleitung bei der Umstellung von Sondenernährung auf orale Ernährung und Entwöhnung von der Ernährungssonde

  • große Produktauswahl und individuelle Beratung

  • bedarfsgerechte Belieferung

  • Schulungen für Patienten, Angehörige und Pflegepersonal

 

Unsere Therapieexperten binden Patienten und Angehörige aktiv in den Prozess der enteralen Ernährung ein, um so ein hohes Maß an Selbstständigkeit und Lebensqualität zu fördern.

Was bedeutet enterale Ernährung?

„Enteral“ bedeutet „auf den Darm bezogen“ und beschreibt die Ernährung über den Darm. Diese Form der künstlichen Ernährung ist erforderlich, wenn die normale Nahrungsaufnahme nicht ausreicht. Dabei gelangen Nahrung und Medikamente über eine Sonde (auch Magensonde genannt) durch Mund oder Nase oder durch einen operativen Zugang in der Bauchdecke direkt in den Magen.

 

Bei der enteralen Ernährung bleibt der Magen-Darm-Trakt für die Verdauung zuständig. So eignet sich eine Sonde zur Ernährung beispielsweise für Patienten mit Schluckstörungen nach einem Schlaganfall.

Künstliche Ernährung in trinkbarer Form oder als Sondennahrung

Erfolgt künstliche Ernährung nicht intravenös, so handelt es sich um enterale Ernährung. Diese kann entweder per Sonde oder durch orale Aufnahme erfolgen.

 

  • Künstliche Ernährung in trinkbarer Form eignet sich für Patienten mit intaktem Verdauungstrakt, die Flüssigkeit oral aufnehmen können. Sie wird in Standard- und Spezialnahrung unterteilt.

  • Sondennahrung wird über einen dünnen Schlauch direkt in den Magen oder Dünndarm zugeführt, wenn die orale Nahrungsaufnahme nicht möglich ist.

Das Foto zeigt Spritzen und illustriert das Thema „Sondennahrung“.

Ernährungssonden: Arten und Einsatzbereiche

Ärzte führen Ernährungssonden durch die Nase, den Rachen und die Speiseröhre oder legen sie durch die Bauchdecke direkt in den Magen oder Dünndarm. Die Wahl hängt von der voraussichtlichen Dauer der künstlichen Ernährung und der Erkrankung ab.

Transnasale Sonden

Ein Schlauch durch die Nase führt in den Magen (NG-Sonde), Zwölffingerdarm (ND-Sonde) oder Dünndarm (NJ-Sonde). Diese leicht austauschbaren Ernährungssonden verursachen weniger Komplikationen und dienen in der Regel der kurzfristigen Versorgung bis zu 8 Wochen.

Perkutane Sonden

Für eine enterale Ernährung ab vier Wochen eignen sich perkutane Ernährungssonden. Sie ermöglichen die Nahrungszufuhr von Sondennahrung durch eine kleine Öffnung in der Bauchdecke und unterscheiden sich wie folgt:

 

PEG-Sonden (perkutane endoskopische Gastrostomie): Ein Kunststoffschlauch führt über die Bauchdecke in den Magen. Es ist das Standardverfahren für die langfristige enterale Ernährung, wenn der obere Verdauungstrakt umgangen werden muss. Voraussetzung für die Nutzung ist, dass der Magen seine Verdauungsarbeit leisten kann.

 

PEJ-Sonden (perkutane endoskopische Jejunostomie): Sie umgehen den Magen und führen in den obersten Teil des Dünndarms (Jejunum).

 

FKJ-Sonden (Feinnadel-Katheter-Jejunostomie): Die Ernährungssonde wird über einen chirurgischen Eingriff angelegt und dient der Nährstoffzuführung über den Darm. Sie eignet sich bei intaktem Verdauungstrakt vom Dünndarm abwärts.

 

Die Sondennahrung gelangt durch Schwerkraft oder eine Ernährungspumpe in den Magen-Darm-Trakt.

Die Abbildung zeigt zwei Personen und verdeutlicht das Thema „Künstliche Ernährung“.

Gründe für enterale Ernährung

Künstliche Ernährung ist nötig, wenn Patienten auf normalem Weg nicht genug Nahrung aufnehmen können. Faktoren wie Alter, Gewicht und allgemeiner Gesundheitszustand beeinflussen die Entscheidung für diese Ernährungsform.

 

Enterale Ernährung beugt Mangelernährung vor, wenn Patienten feste Nahrung aufgrund von Verletzungen oder Erkrankungen nicht mehr über den Mund aufnehmen und schlucken können oder dürfen. Gründe können unter anderem sein:

 

  • Schluckstörungen (Dysphagie)

  • Verletzungen, Tumore oder Verengungen im Verdauungstrakt

  • chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis)

  • chronische Darmerkrankung wie Morbus Crohn

  • Stoffwechselerkrankungen

  • Störungen bei der Nahrungsverwertung

  • Appetitverlust

  • gestörte Nahrungsaufnahme

  • Mangelernährung

  • Bewusstseinsstörungen wie Koma

Für Anwender, Angehörige und medizinisches Personal bieten wir umfassende Beratung und Schulungen nach den Leitlinien der Fachverbände.

Kontraindikationen: was gegen eine enterale Ernährung spricht

Enterale Ernährung ist in einigen Situationen nicht die geeignete Ernährungsform. Kontraindikationen sind:

 

  • akuter Schockzustand oder Übersäuerung

  • schwere innere Blutungen im Magen-Darm-Trakt

  • Verdauungsprobleme, Darmverschluss oder schwere Bewegungsstörungen des Darms

  • Durchfall mit sehr hohen Stuhlmengen

  • Darmdurchblutungsstörungen

  • Magenentleerungsstörungen

  • eine Lebenserwartung von weniger als einem Monat

 

In diesen Fällen kann stattdessen eine intravenöse Ernährung erfolgen.

Unterschied parenteraler (PE) und enteraler Ernährung (EE)

Parenterale Ernährung umgeht die natürliche Nahrungsverwertung im Magen-Darm-Trakt und erfolgt intravenös. Sie kommt infrage, wenn die Nahrungsaufnahme oral oder enteral nicht möglich ist.

 

Enterale Ernährung nutzt den Magen-Darm-Trakt, sodass die biologischen Vorgänge im Magen-Darm-Trakt erhalten bleiben, und die Sondenernährung auch die Magenschleimhaut mit Nährstoffen versorgt. Die künstliche Ernährung mit Sonde birgt ein geringeres Infektionsrisiko als die intravenöse Ernährung und ist einfacher durchzuführen.

Unterstützung von med!pertante GmbH

Unsere Therapieexperten unterstützen Patienten, Angehörige und Pflegepersonal bei der enteralen Ernährung. Wir beraten herstellerneutral bei der Auswahl von Trink- und Sondennahrung, wählen die Produkte nach Wirtschaftlichkeit und den individuellen Bedürfnissen der Patienten aus und begleiten die Therapie.

 

Rufen Sie uns jetzt für eine Beratung, Schulungen und Begleitung bei einer medizinischen Ernährungstherapie an!

 

0351 648 244 646

FAQ: Häufige Fragen zur enteralen Ernährung

Was ist eine bilanzierte Diät?

Die per Sonde zugeführte Nahrung zählt zu den bilanzierten Diäten. Das bedeutet, dass die Ernährung im Gleichgewicht mit den Anforderungen der Person erfolgt. Die Lebensmittel haben dabei einen medizinischen Zweck, eine bilanzierte Diät kann Nahrung ergänzen oder ersetzen. Bei vollständiger Nahrungsaufnahme per Sonde handelt es sich um eine vollbilanzierte Diät.

Was sind die Risiken der Sondennahrung?

Die Ernährung per Sonde kann zu Komplikationen führen. Bei zu schneller Nahrungszufuhr oder Luftbeimischung sind Schluckauf, Durchfall oder Erbrechen mögliche Folgen. Süße Speisen oder Medikamente können die Sonde verstopfen. Auch kann es vorkommen, dass die Nahrung vom Magen zurück in die Speiseröhre fließt. Zur Minimierung des Risikos prüft der behandelnde Arzt regelmäßig, ob die enterale Ernährung noch die geeignete Ernährungsform ist. Auch sind regelmäßige Kontrollen der Sondenlage und -funktion für eine reibungslose Nährstoffversorgung wichtig.

Wie ist der zeitliche Ablauf der künstlichen Ernährung?

Die künstliche Ernährung erfolgt als sogenannte Bolusgabe, intermittierende Gabe oder kontinuierliche Gabe.

 

  • Die Bolusgabe erfolgt drei- bis sechsmal täglich direkt in den Magen oder Darm. Sie dient der schnellen Verabreichung größerer Nahrungsmengen in kurzer Zeit und eignet sich für Patienten mit guter Verdauung.

  • Bei der intermittierenden Gabe wird die Sondennahrung mehrmals täglich über 20 bis 60 Minuten zugeführt. Sie eignet sich, wenn Patienten größere Mengen Nahrung nicht auf einmal aufnehmen können.

  • In der Regel erfolgt die Gabe von Sondennahrung kontinuierlich über 24 Stunden. Sie eignet sich für Patienten, die kleine Mengen besser vertragen und eine gleichmäßige Nährstoffversorgung benötigen.

Besteht bei enteraler Ernährung ein Anspruch auf einen Pflegegrad?

Ob Patienten ein Hungergefühl verspüren, ist individuell unterschiedlich. Viele haben zwar zu Beginn der Therapie keinen Appetit, der aber häufig im Laufe der Therapie wieder zunimmt.

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